Den letzten Lebensabschnitt durch eine regional-kollaborative Sorgekultur zukunftsfähig gestalten

Gießen den 01.02.2024                  Am 20.3.2024 zwischen 14.00 und 18.00 Uhr bieten wir eine Online-Veranstaltung unter dem Titel: Den letzten Lebensabschnitt durch eine regional-kollaborative Sorgekultur zukunftsfähig gestalten. Ein erfahrenes Referententeam mit u.a. genossenschafts- und kommunalpolitischer Erfahrung wird Wege aufzuzeigen, wie den absehbaren Schwierigkeitslagen entgegengetreten werden kann. Nähere… Weiterlesen

Wolfgang George

20. Auswirkungen des Anthropozäns auf den Umgang mit Tod, Sterben und Trauer | Wolfgang M. George

Ziel des Kapitels ist es die bereits heute identifizierten Veränderungen der irdischen Lebens- und Existenzbeding- ungen im Jahr 2045 in deren Auswirkungen auf das individuelle als auch das Sterben der Menschen im zivilisatorischen Kontext zu beschreiben. Hierzu wird über die Auswirkungen der Klimakrise hinausgegangen und versucht werden insbesondere die individuellen und sozialen Auswirkungen auf die unterschiedlichen Sterbeorte zu erfassen.

Karsten Weber

19. Keine Erinnerung ohne Technik. (Ethische) Überlegungen im Angesicht des Wandels der Erinnerungstechnologien | Karsten Weber

Trauer ist mit Erinnerung an die verstorbene Person verbunden. Jenseits der bloßen Erinnerung mithilfe des je eigenen Gedächtnisses gibt es sehr unterschiedliche Weisen der technischen Unterstützung der Erinnerung. In Anschluss an schon lang geführte philosophische Debatten u.a. aus der Technik- und Medienphilosophie und -ethik soll untersucht werden, wie Erinnerungstechnologien den Prozess der Erinnerung beeinflussen.

Thorsten Benkel

15. Sterben in der postheroischen Gesellschaft | Thorsten Benkel

Von einer „Sterbegesellschaft“ ist auffälligerweise selten die Rede. Tagesaktuelle Ereignisse, die die Gesellschaft grundlegend erschüttern (wie der Covid-19 oder der russische Überfall auf die Ukraine), vermitteln aber den Eindruck, als werde momentan ‚intensiver‘ gestorben – d.h. häufiger, irritierender, unter ungewohnten Bedingungen, mit mehr Aufmerksamkeit als sonst. Die institutionalisierten Formen des Sterbens scheinen gleichwohl ein geordnetes, geradezu ‚rationales‘ Sterben zu ermöglichen. Vor allem im Internet werden indes Formen der Aneignung von Sterbediskursen sichtbar, die eine andere Geschichten erzählen. Zu untersuchen ist folglich, welches Verhältnis zwischen individuellem Sterben und gesellschaftlicher Relevanz gegenwärtig vorherrscht und welche künftigen Entwicklungen sich aktuell abzeichnen.

Thomas Sitte

14. Die Rolle des Arztes und die Zukunft der (Selbst)Tötung | Thomas Sitte

Wir befinden uns längst weltweit auf der schiefen Ebene. Allenthalben wird gefordert, dass Menschen bei Leiden aber auch bei Lebensmüdigkeit doch unterstützt aus dem Leben scheiden darf. Bislang waren Ärzt*innen dafür da, Heilung zu fördern und Leiden zu lindern. Doch in allen Ländern, die hier Regelungen im Sinne des Right-to-Die- Movements schaffen, werden Ärzt*innen in die vorderste Front für diese „Hilfe” gestellt. Zwangsläufig wird sich die ärztliche Rolle hierbei verändern.

Elke Steudter, Studiengangleiterin Palliative Care, Zürich

10. Die Palliative Care der Zukunft denken | Elke Steudter

Im Kapitel sollen die möglichen Entwicklungsschritte und Perspektiven der Palliative Care der kommenden Jahre skizziert sowie die dazu nötigen Rahmenbedingungen auf unterschiedlichen Ebenen aufgezeigt werden. Darüber hinaus wird gezeigt, welche Aufgaben auf die Palliative Care übergeordnet und individuell personenbezogen zukommen und welche interprofessionellen Auswirkungen diese haben können.

Lena Reseck

08. Zukunft einer Finanzierung werteorientierter Versorgungsqualität im Krankenhaus | Lena Reseck

Sterben gehört zum Krankenhausalltag dazu – eine gute Sterbekultur bisher allerdings längst nicht in allen Kliniken. Das ist sicher ökonomischen Zwängen geschuldet, aber auch der Personalknappheit oder einem eher kurzsichtigen Management. Der Beitrag befasst sich mit künftigen Vergütungsmodellen und künftigen Definitionen von Versorgungsqualität im Krankenhaus. Gemeinsam mit Experten soll eine Vision für eine andere Verteilung ökonomischer Ressourcen entwickelt werden, aber auch für ein erweitertes Selbstverständnis der Krankenhäuser von Versorgung und somit für eine bessere stationäre Sterbekultur in 20 Jahren.

Lux Papke

07. Ambulante Versorgung Sterbender in einer digitalisierten Gesellschaft – Gedanken zur SAPV im Jahre 2045 | Jens Papke & Eberhard A. Lux

Ziel des Kapitels ist es, ausgehend von einem Rückblick in die Entwicklung der ambulanten Palliativversorgung in Deutschland und einer Bestandsaufnahme des status quo, einen Blick in die Zukunft der ambulanten Versorgung palliativer Patienten unter dem Aspekt der Digitalisierung zu wagen. Pros und Kontras, Unsicherheiten und Erreichtes werden besprochen.

Pargger Wesch Meyer-Zehnder

05. Digitalisierung auf der Intensivstation: Ein Weg zu patientengerechteren Entscheiden? | Barbara Meyer-Zehnder & Hans Pargger & Conrad Wesch

Intensivstationen sind bereits heute hochdigitalisiert. Wir wollen beleuchten, wie Leiden, Sterben und Trauer dadurch beeinflusst wurden, und wie die Mitarbeitenden das empfinden. Dabei sind auch Aspekte der Therapielimitierung und die dazugehörenden Entscheide wichtig. Es soll aufgezeigt werden, wie die Entwicklung in den nächsten Jahren sein könnte, und wie die Digitalisierung positiv und zum Nutzen der Patientinnen und derer Angehörige genutzt werden könnte.

Pavel Larionov

03. Szenarien des Sterbens in einer digitalisierten Gesellschaft | Pavel Larionov

Die digitale Welt penetriert und erweitert unseren Lebensraum schon mehrere Jahre. In den kommenden Jahrzehnten wird sich die Superposition der Welt etablieren. Praktisch bedeutet das, dass die digitale Welt von der physikalischen untrennbar wird.
Welche Konsequenzen hat solche weltenübergreifende Digitalisierung auf lebenden und sterbenden Menschen in schon ziemlich nahem 2045? Welche Rolle spielen die Konzepte von Web 3.0 und Metaverse? Ist der Alarmismus um künstliche Intelligenz berechtigt? Alle diese Themen werden in dem Kapitel untersucht.

Dr. Eckhard Dommer

02. #Gesellschaft2045: Ein soziologischer Blick in unsere Zukunft | Eckhard Dommer

Wenn wir nicht nur ein beliebiges Kaleidoskop als möglichen Blick in unsere zeitlich begrenzte Zukunft entwickeln wollen, dann sollten wir die thematischen Kerne bestimmen, die unserem Ausblick in die (digitale) Zukunft Struktur und Rahmen geben können.
Die Geschichte der gesellschaftlichen Modernisierung wird in den Sozialwissenschaften erzählt entlang von vier thematischen Kernen: Säkularisierung/Rationalisierung (und technische Entwicklung), soziale Differenzierung/Individualisierung und soziale Herrschaft/Politik.